Net2DG (Vernetzte Daten für das digitale Stromnetz nutzen) ist ein gemeinsames Projekt von acht europäischen Partnern mit dem Ziel einer Proof-of-concept-Lösung für die Nutzung von Messdaten von Smart Metern und intelligenten Wechselrichtern in Niederspannungsnetzen.
Leaks zu den TiSA-Geheimverhandlungen (Trade in Services Agreement) aus dem Jahr 2016 lassen erwarten, dass die 2016 beschlossene EU Datenschutzdirektive konterkariert wird. TiSA muss einer demokratischen Kontrolle unterworfen werden und an die Öffentlichkeit!
Das Zusammenleben in der Gesellschaft, aber auch das Funktionieren einer Firma, beruhen auf einer klaren Rollenzuordnung und der Ausübung dieser Rollen durch uns als Personen. Natürlich kann jede Person mehrere Rollen haben, abhängig von der Umgebung in der man sich gerade bewegt: Mutter, Pilotin, Bundeskanzlerin, Programmierer, Lastwagenfahrer ….
Heutige zentralistisch organisierte Internetdienste sind wie Dinosaurier, die zwar sehr erfolgreich waren, aber letztlich den Anforderungen einer sich ändernden Welt nicht gewachsen waren. Zukünftig erfolgreiche Dienste müssen auf die Datensouveränität ihrer Benutzer/Verbraucher Rücksicht nehmen. Dezentralität, lokale Verarbeitung (in persönlichen Geräten wie Smartphone, Smarthome Server, oder PC), Anonymität und Resilienz sind ihre inhärenten Eigenschaften.
„Lege nicht alle Eier in einen Korb“...
...ein alter Spruch, der gerade in Bezug auf Digitale Souveränität eine große Bedeutung hat. Wenn wir wieder Souverän unserer Daten sein wollen, ist gerade der im Augenblick vorherrschende Ansatz der Zentralisierung von Daten, die Zusammenführung der zu einer Person gehörigen Informationen, nicht zielführend.
Die nächste erfolgreiche Welle von App(likationen) und Internetdiensten wird erst durch Datenschutz erfolgreich!
Die Suche nach Killerdiensten
Der Kampf um Kunden und Marktanteile in der digitalen Wirtschaft ist hart. Der Vorteil des First Mover scheint wegen der einfachen Internationalisierung der Dienste besonders wichtig zu sein. Herausragende Beispiele dafür sind Google, Amazon und Facebook. Im Kampf um den ersten Platz am Markt sind oft diejenigen erfolgreich, die die meiste und am einfachsten handhabbare Funktionalität bieten. Andere Aspekte wie zum Beispiel Sicherheit, Datenschutz, Digitale Souveränität treten in den Hintergrund. Sie werden im besten Fall als irrelevant, im schlechtesten Fall als schädlich und „geschäftsverhindernd“ eingeordnet.
Das Wichtigste wäre, sich stärker darüber bewusst zu werden, dass die Währung Daten Risiken mit sich bringt. Den verantwortungsvollen Umfang damit zu fördern, sollte eine wichtige Aufgabe demokratischer Staaten sein. Helmut-Martin Jung: Auswege aus dem Daten-Dilemma; Süddeutsche Zeitung, sueddeutsche.de/digital; 2017-12-20, 13:00